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Warendorfer Jagdwoche lebt weiter

Nach mehr als zwei Jahrzehnten Jagdwoche bei Pferdeschulze in Wietzetze ging diese Ära aus verschiedenen Gründen zu Ende. Was also tun? Wie der Name Jagdwoche schon sagt - wir wollen Jagden reiten! Da das in Wietzetze nicht mehr möglich war, mussten wir uns um eine neue Destination bemühen. Das ist uns dank des hervorragend vernetzten und sich in der gesamten Republik bestens auskennenden Präsidenten Bernd Vollmer gelungen. Unsere Wahl fiel auf das Reiterhotel Vox in Eggermühlen im schönen Artland.

Im April machte sich der gesamte Vorstand nebst Pferden für ein Wochenende auf nach Eggermühlen. Unsere Sorge - im Nachhinein völlig unbegründet - galt den Geländegegebenheiten, da vier Jagdstrecken auszuloten waren. Die Messlatte an das Gelände lag nach Wietzetze zugegebenermaßen hoch. Unserem mit Organisationstalent und einem ,,Brieftaubeninstinkt“ ausgestatteten Präsidenten gelang es über den Sommer, zusammen mit der Familie Vox, vier Jagdstrecken in uns unbekanntem Gelände auszuarbeiten.
So reisten rund 30 Mitglieder der WM, auch unsere internationalen aus Amerika und Australien, am Sonntag in das nur durch uns vollständig belegte Reiterhotel Vox an. Bis auf den Vorstand kannte niemand das Hotel. Dementsprechend war die Spannung groß.


Alle waren sehr angetan von der wunderschönen und super gepflegten Anlage der Familie Vox. Die rund 25 Pferde bezogen ihre Boxen in dem fast neuen und sehr hellen Stall, jede Box eine Außenbox. Nach einem kurzen Ausritt am Nachmittag wurde zum Abend die Meutefahne aufgehängt und die ohnehin schon sehr gute Stimmung wurde durch die riesige Musikbox unseres Präsidenten weiter angefacht. Diese Box ist in der Lage, ein ganzes Dorf zu beschallen.
Nach dem hervorragenden Abendessen erreichte die Stimmung mit Musik und Tanz den ersten Höhepunkt.
Am Montag stand die erste von vier Jagden hinter den Hunden der Cappenberger Meute an, bei bestem Wetter, das übrigens fast die ganze Woche über anhielt. Nach dem Curée hielt die Stimmung im Hotelgarten an, natürlich wieder begleitet von Musik aus der Box, manchmal wegen der überbordenden Stimmung etwas zu laut.
Auch die Dienstagsjagd war ein voller Erfolg. Die Hunde liefen - wie zu allen vier Jagden - hervorragend. Das Gelände, Wald und Felder, ließ es immer wieder zu, die Hunde bei der Arbeit zu beobachten, so dass nicht nur die Jagdteilnehmer, sondern auch Master und Equipage sehr zufrieden waren. Diese Jagden haben die ohnehin schon große Verbundenheit der CM mit der WM sicher gefestigt.
Nach zwei Jagden in Folge stand am Mittwoch etwas Erholung auf dem Programm. Im Schritt ritten wir im Rahmen des Schlemmerrittes durchs Gelände, wo uns an verschiedenen Stationen vom Team des Hotels Köstlichkeiten und Getränke in stilvollem Ambiente dargeboten wurden. Abends, wie jeden Tag, tolle Stimmung. Musik und Tanz nach dem stets hervorragenden Abendessen im Kaminzimmer des Hotels.
Am Donnerstag die dritte Jagd, wiederum hervorragend ausgearbeitet mit super laufenden Hunden. Danach Feier 4.0.
Der Freitag diente der Erholung und der Vorbereitung auf die Abschlussjagd am Samstag. Dennoch:am Abend wurde in gewohnter Manier wieder,,Gas“ gegeben.
Am Samstag nun die letzte Jagd, knackig und schnell. Anschließend nur glückliche Gesichter, insbesondere bei den Kindern. Da das Reiterhotel Vox auch ein Ponyhotel ist, befanden sich viele Ferienkinder vor Ort, die einen gesonderten Trakt des Hotels bewohnen, mit großem Schlafsaal und eigenem Speisesaal. Es war immer schön anzusehen, wenn die glücklichen Kinder mit ihren Ponys loszogen. Immenhof pur! Die Kinder waren immer zum Curée dabei, haben zum Teil die Pferde gehalten und betreut, so dass wir ihnen sehr gern die Gelegenheit gegeben haben, vor dem Curée der Abschlußjagd eine große Runde um den Hof direkt hinter den Hunden zu reiten, Bruch und Jagdknopf inklusive. Sie waren total begeistert. „Ich werde Jagdreiterin“, rief ein Mädchen.


Abends, nach hervorragendem Viergangmenü, wurde bei bester Stimmung das Jagdgericht abgehalten. Es gab zwar nichts Gravierendes zu verhandeln, ein paar Kleinigkeiten gab es indes doch zu ,,besprechen“. Das „Gericht“, hochkarätig besetzt mit Juristen als Staatsanwalt und Verteidigerin, ergänzt durch einen Laienrichter mit hervorragendem Urteilsvermögen, hat uns durch überaus launige Verhandlungen geführt. Der Abend endete wie die ganze Woche, tolle Stimmung, tolle Musik und viel Tanz.


Es bleibt, neben den tollen Erinnerungen an eine rundherum gelungene Woche, dem Team des Reiterhotels Vox zu danken, für ihren unermüdlichen und immer freundlichen Einsatz, die tolle Unterstützung und Bewirtung im Hotelbereich und im Gelände. Auch für die Familie Vox war eine solche Veranstaltungswoche Neuland.
Resümee: Wir haben vier Jagden geritten, jede hatte ihre Besonderheit. Auch wenn man es im Artland nicht vermutet, es ging teils bergauf und bergab. Der Waldboden war super bereitbar, vorhandene und mobile Sprünge inbegriffen.


Bemerkenswert war die ganz saubere Arbeit der Cappenberger Meute. Die super im Appell stehenden Hunde waren schnell, zielsicher und ließen sich auch durch in die Schleppe eingebauten „Schikanen“ nicht beirren. Ganz besonders schön war anzusehen, wie der Master Bernd Funke die läutende Meute vor den Schleppen mit einer einzigen ruhigen Handbewegung verstummen ließ. Das geht nur durch viel Arbeit und ganz viel Vertrauen. Kompliment. Fazit: Die Woche schreit nach Wiederholung im nächsten Jahr.

Text: Hans-Georg Förster und Bilder: Warendorfer Meute